In der letzten Sitzung des Gemeinderates Kasel haben sich die „First Responder Kasel/Mertesdorf“ vorgestellt – vertreten durch Daniel Hofmann (Kasel) und Daniel Simon (Mertesdorf). Insgesamt sind derzeit in Kasel zwei und in Mertesdorf ein „First Responder“ ansässig.
Zunächst beleuchtete Ortsbürgermeister Ewald die anfangs recht schwierige Suche der Gemeinde nach geeigneten Personen. Man hat die zu besetzenden Stellen zweimal ausgeschrieben, worauf sich letztlich die heute tätigen Ersthelfer gemeldet haben. Mit der aktuellen Situation in Kasel kann man zufrieden sein, wünschenswert wäre ggf. ein weiterer Ersthelfer in Mertesdorf.
Zudem ging man lange Zeit auch davon aus, dass für die Gemeinden Kasel und Mertesdorf auf Grund der räumlichen Nähe zur Rettungswache in Trier-Ehrang keine First Responder zur Überbrückung des Zeitintervalls bis zum Eintreffen der Rettungskräfte erforderlich wären. Doch dies hat sich letztlich als Trugschluss herausgestellt, auch die Anfahrt ins untere Ruwertal kann sich mitunter recht lange hinziehen und am Notfallort müssen lebensrettende Erstmaßnahmen eingeleitet werden.
Doch was sind eigentlich „First Responder“? „First Responder“ heißt nichts anderes als Sanitäter vor Ort. Wird über die 112 ein Notfall gemeldet, der neben dem Rettungsdienst den Einsatz eines Notarztes erforderlich macht, so werden zeitgleich auch alle vor Ort verfügbaren „First Responder“ mitalarmiert. Sofern einer der „Helfer vor Ort“ verfügbar ist, meldet er seine Einsatzbereitschaft an die Notfallzentrale zurück und fährt zum entsprechenden Notfallort. Der „First Responder“ ist durch seine räumliche Nähe meist schon nach wenigen Minuten vor Ort, sei es in Privathäusern oder auch an Unfallorten, wie z.B. auf der L151 (ehem. B52). Somit können frühzeitig lebenswichtige Maßnahmen ergriffen werden und das „therapiefreie Intervall“ – also die Zeit vom Absetzen des Notrufes bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt – überbrückt werden.
In vielen Notfallsituationen ist der Faktor Zeit entscheidend für die Überlebenschancen des Patienten. Die First Responder sind seit November 2013 im Einsatz und haben schon in einigen Notfällen schnelle und wichtige Erstmaßnahmen durchgeführt. Ihre Arbeit ist komplett ehrenamtlich.
Sie müssen sich ihr Wissen in einer Ausbildung von mindestens 80 Unterrichtseinheiten aneignen und ständig fortbilden. Der Ausstattungszustand der Ersthelfer ist daher auch abhängig vom jeweiligen Ausbildungsstand. Um effektiv arbeiten zu können, sind die First Responder auf Spenden angewiesen. So konnten durch finanzielle Unterstützung der VG Ruwer neue Jacken angeschafft und die Geräte und Taschen (Verbrauchsmaterial usw.) gewartet werden.
Der Jugendring Kasel e.V. unterstützte die „First Responder“ kürzlich durch Bereitstellung eines Defibrillators für die Ersthelfer in Kasel. Und auch viele Privatfamilien unterstützen die First Responder als Zeichen der Dankbarkeit, nachdem sie ihre Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Das Spendenkonto für die „First Responder Ruwertal“ kann bei der Verbandsgemeinedeverwaltung Ruwer in Waldrach erfragt werden.
Daniel Hofmann und Daniel Simon stellten sich den vielen Fragen der Kaseler Ratsmitglieder. Einstimmig war man der Meinung, dass die Ersthelfer sehr gute und wichtige Arbeit leisten. Die Arbeit der „First Responder“ und vor allem deren Finanzierung ist leider vielen Mitbürgern nicht hinreichend bekannt. Durch weitere Publikationen im Amtsblatt, dem Ruwerkurier sowie ggf. durch Präsenz vor Ort auf Veranstaltungen, z.B. dem anstehenden „Krompernfest“, soll den „First Respondern“ die Gelegenheit gegeben werden, sich und ihre Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Eine weitere Präsentation ist im Rahmen der nächsten Gemeinderatssitzung in Mertesdorf geplant. Ortsbürgermeister Ewald bedankte sich abschließend bei den beiden Herren für ihre aufschlussreiche Vorstellung und wünschte weiterhin viel Erfolg für die weiteren Einsätze.